Aktiver Pausenhof – Schulsozialarbeit berichtet

Kinder und Jugendliche brauchen Bewegung. Knapp 84 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland zwischen 11 und 17 Jahren gaben in einer Studie an, sich unzureichend zu Bewegen.

„Die Schule ist zum Schutz der seelischen und körperlichen Unversehrtheit, der geistigen Freiheit und der Entfaltungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler verpflichtet.“ (§4 Abs. 3 BbgSchulg)

Schule bewegt sich

Der Auftrag von Schule und Schulsozialarbeit liegt darin, die Kinder und Jugendlichen anzuregen, ihre Pausen sowohl aktiv, als auch ausreichend als Ruhephase zu nutzen, um so einen Ausgleich zum Unterrichtsgeschehen zu schaffen.

Ein Blick auf den Schulhof der Kooperationsschule Friesack:

Unter dem Motto: „Schule bewegt sich!“ bietet die Kooperationsschule Friesack jährlich traditionell Angebote für die Schülerinnen und Schüler (SuS), bei denen sie sich nicht nur körperlich betätigen können, sondern sich auch aktiv an der Gestaltung des Schullebens beteiligen können. Ein Beispiel hierfür ist der jährliche Spendenlauf.
Um den SuS nun auch die Gelegenheit zu geben, ihre Pausen abwechslungsreicher zu gestalten, initiiert die Schule den „aktiven Pausenhof“.
Im Rahmen der Umbaumaßnahmen hatten die SuS bereits die Möglichkeit, mit zu entscheiden, welche Gerätschaften auf dem neuen Pausenhof angeschafft werden sollen. Da die Kooperationsschule Friesack einen großen Wert auf die Partizipation der SuS legt, wurde auch vor Beginn dieses Projektes eine Schulhofumfrage durchgeführt, bei der die SuS unter anderem angeben konnten, welche Neuanschaffungen und Aktivitäten sie sich für ihren aktiven Pausenhof wünschen würden.
Aus den Bedürfnissen, Anregungen und Ideen der SuS entwickelten die Schulleitung, das Team vom Freizeitraum der Schule sowie die Schulsozialarbeit gemeinsam Ideen für die Projektumsetzung.
Vom Gummitwist über Pedalos zum Fahren bis hin zu klassischen Ballspielen ist auf dem Schulhof der Kooperationsschule alles zu finden. Auch Spiele die ohne besondere Materialien gespielt werden können, werden gemeinsam mit den SuS ausprobiert. Das Angebot ist für alle Klassen und findet täglich statt. Betreut und gegebenenfalls angeleitet werden die Spiele durch die Schulsozialarbeit und das Team vom Freizeitraum der Schule.
Manchmal dürfen die Erwachsenen auch mitspielen. 😉

Die Schulen sind geschlossen, Schülerinnen und Schüler sitzen Zuhause im Homeschooling. Der Schulhof ist wie leer gefegt.
Aber der Auftrag von Schule und Schulsozialarbeit besteht dennoch. Die Umstellung auf digitalisierte Angebote ist für viele ungewohnt und auch schwierig. Man muss sich nicht nur gedanklich umstellen und auf diese neue Herausforderung einlassen, sondern auch über ausreichend Wissen verfügen, um die benötigten Medien und Materialien ihrem Sinn gemäß einzusetzen.
Ideen müssen her. Wieso Fragen wir nicht einfach die SuS? Was macht ihr gerade um euch zu bewegen? Was vermisst ihr? Was wünscht ihr euch für die Zukunft, vielleicht auch von uns?
Mit Hilfe der Sozialen Medien wie Instagram, WhatsApp und Facebook werden diverse Umfragen gestartet und Challenge´s für die Jugendlichen entwickelt, um einen Anreiz zur Bewegung zu schaffen.
Jetzt also #schulebewegtsich.

Wie wird es also nach dem Lockdown weiter gehen? – Ein mögliches Szenario:
Es klingelt zur Pause und der Schulhof füllt sich wieder. Man sieht auf den ersten Blick, dass weniger Schülerinnen und Schüler als sonst aus dem Gebäude strömen. Einige beginnen direkt ihre Runden ums Schulgebäude zu laufen, andere setzen sich auf die zahlreichen Bänke auf dem Schulhof.
Und dann sind da noch die Anderen, die die zum Zockerfeld, zu den Sport- und Spielgeräten oder zur Spieltonne eilen, um als erster da zu sein und sich die besten Spielgeräte schnappen zu können. Basketball und Fußball sind als erstes vergriffen, gefolgt von den anderen Bällen und den Pedalos. Dann kommt eine Gruppe, die möchte sich Hula-Hoop-Reifen und Springseile ausleihen. Als nächstes die Gummihopse und das Klettballspiel.
Schon bald sind nur noch ein paar klägliche Reste in der Spieltonne, was jedoch die nachfolgenden SuS, die zuerst essen waren oder sich mit etwas anderem beschäftig haben nicht davon abhält, sich zu den Anderen zu gesellen und gemeinsam zu spielen. Dabei ist es egal, ob Neuntklässler mit Drittklässlern spielen, Mädchen mit Jungen, Schülerinnen und Schüler mit Lehrkräfte oder mit anderem Schulpersonal oder ob man mit der Person mit der man spielt ansonsten gar nichts zu tun hat.
Die Bewegung und das Spielen verbinden, denn der schönste Weg ist doch der gemeinsame.

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